Mannomann!

Mannomann!

Gestern habe ich mir aber einen Ärger eingefangen!

Wir waren auf einer unserer Standard-Runden unten am Rhein.

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Ich streifte, etwas abseits des Weges – dennoch an der langen Leine -, durch ein Stoppelfeld.

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Das war schön eingemistet, was Annegret wohl nicht gemerkt hat, weil sie ja besonders schlecht riechen kann.

Also hab ich zunächst rumgeschnuffelt, als wenn es mir um Mäuse ging, um mich dann aber über die Schulter zu Boden gleiten zu lassen.

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Jetzt wollte ich mich wälzen. Aber in dem Moment begriff Annegret wohl mein Ansinnen und schrie: „Hannes hier!“ Ich war auf der Stelle taub und lag flach auf der Seite. Dann zerrte sie wie verrückt an der Leine. Ich kam aber (extra) überhaupt nicht auf die Beine. So zog und riss sie mit aller Gewalt an mir und schleifte mich damit aufs Herrlichste durch den Duft, dass ich mir ins Pfötchen lachen musste.

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Als ich endlich wieder auf dem Teerweg neben Annegret ging und wir das Duftfeld schon hinter uns hatten, kam sie auf einmal mit ihrem beschränkten Riechorgan zu mir runter ans Fell und sprach dann die Ungeheuerlichkeit meines und ihres Lebens aus. Sie sprach: „Du alte Pottsau stinkst! Das gibt ´ne Dusche!“ 
Mannomann. Das war ernst. Also bin ich mit stark beeinträchtigtem Frohsinn neben ihr her getrottet in dem Bewusstsein, nicht mehr lange zu duften. Zwischendurch kriegte ich immer wieder zu hören: „Du stinkst!“

 

Zurück in der Wohnung, kam der unvermeidliche Sprung in die Wanne. Es gab auch kein Entrinnen mehr, denn die Badezimmertüre war schon zu.

Ach so, jetzt muss ich etwas weiter ausholen.

Also …Als ich vor weit über einem Jahr zum ersten Mal in die Wanne musste, bin ich halb durchgedreht und fast gestorben vor Angst. Ich werde ja zum Glück nicht häufig abgeduscht, bei normaler Verdreckung gar nicht, bei extremer Verdreckung leider doch. Aber diese Wanne! War das am Anfang furchtbar für mich! Bis Annegret mir mal auf den hinteren Badewannenrand ein Häpperchen gelegt hat.

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Da war meine Gier dann doch so groß, dass ich in die Wanne gesprungen bin, um dranzukommen.

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Danach bin ich wieder rausgehüpft und Annegret hat neue Häpperchen verteilt. Ich wieder rein und immer weiter so, bis ich beinah lachen musste und das Ganze allmählich lustig fand.

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Geduscht hat sie mich dabei überhaupt nicht. Das war sehr schön. Seitdem habe ich mit der Wanne eigentlich keine Probleme mehr.

Aber gestern! Ich, wie gesagt, mit dem unvermeidlichen Sprung in die Wanne, dann schönes lauwarmes Wasser über den Pelz und dann – o Mann – wurde ich zum ersten Mal in meinem Leben eingeschäumt!!  Mit Shampoo oder Duschzeugs. So etwas Grauenhaftes an Mief, und zwar auf meinem Fell, habe ich noch nie erlebt. Das seifige Parfum stank zum Himmel und ich konnte überhaupt nichts mehr von dem Feldmist riechen. Hätte ich doch bloß wieder zu meinem Duft-Acker gekonnt! Ich habe nach dieser Gewalteinwirkung noch lange versucht, den üblen Duschzeuggestank ins Badetuch und in Annegrets Teppiche zu reiben, aber mit geringem Erfolg.

Ich war nicht mehr ich!

 

 Apropos Badetuch:

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Das habe ich noch keinem erzählt, aber inzwischen stehe ich auch da längst drüber. Also: Kurz nachdem ich die Staatsbürgerschaft gewechselt hatte und bei Annegret wohnte, wurde ich im Regen mal furchtbar nass. Und was macht ein Hund dann? Genau! Er schüttelt sich, eventuell sogar zweimal. Ich war aber so nass, dass ich nach dem Schütteln immer noch nass war. Da kam Annegret mit einem riesigen, braunen, verschlissenen Frottee-Spannbetttuch und hat mir das übergeworfen. Leider flog mir das auch über die Augen und die Nase, so dass ich die Panik bekam und mittels pseudo-epileptischer Anfälle und Zuckungen versuchte, dieses Ungetüm loszuwerden. Und das Dollste: Bei dieser meiner Extrem-Nummer hat Annegret einen totalen Lachanfall bekommen!

 

Dieses Betttuch habe ich noch eine Zeitlang gefürchtet und gehasst. Aber Annegret ist in ihren Macken gnadenlos und hat immer wieder das Betttuch geworfen. Irgendwann habe ich dann aber herausgefunden, dass man dieses riesige Teil als lustige Verkleidung ansehen kann. Dann schreite ich zum Beispiel umher und ziehe die lange Schleppe hinter mir her. So gehe ich dann auch zum Napf.   

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Oder aber ich komme mir vor wie ein Mönch in seiner Kutte und mach ein extra frommes Gesicht.

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Ich hab es sogar mal mit „Haaaalleluja“ versucht. 

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  Oder: wenn man ganz doll schnell mit dem Betttuch startet, bläht es sich auf und man kann beinah fliegen.

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Also, das mit dem Betttuch ist längst okay und oft sehr lustig. Übrigens gibt´s in Remscheid auch so ein Exemplar, damit bin ich sogar schonmal eingeschlafen, aber nur, weil ich dort ja aufs Sofa darf.

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 Ja, das waren also die aktuellen Neuigkeiten. Wenn ich das nächste Mal an einem Mistfeld vorbei komme, werde ich es mir zweimal überlegen, ob ich mich wieder wälze.

 

 

Mann o mann!

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