Meine lieben Freunde,
ich habe mir gerade überlegt, dass ich euch am letzten Tag des Jahres noch einen Gruß schicken möchte.
Die stressige Weihnachtszeit ist zum Glück vorbei. Stressig war sie für mich ja gar nicht, sondern für Annegret. Ich hatte währenddessen einen Überhang an Langeweile und Nichtstuerei.
Dazu will ich euch aber schnell etwas erzählen. Mitte Dezember hatte Annegret eine Riesenveranstaltung in unserem heißgeliebten Saal.
Kennt ihr Konrad Beikircher?
Bestimmt kennt ihr ihn aus dem Radio oder Fernsehen oder von seinen Live-Auftritten oder Büchern. Kabarett der besten Sorte, sagt Annegret.
Also, dieser Beikircher hatte eine Benefiz-Veranstaltung bei uns.
150 geladene noble Gäste mit anschließendem Abendessen und drei Köchen! Annegret hatte zur Vorbereitung und Durchführung insgesamt 13 Leute im Einsatz. „Alles muss perfekt sein!“ Ja, und ich habe zugesehen und mich gelangweilt, jedenfalls bei den Vorbereitungen. Nachher durfte ich sowieso nicht mit.
Auf der Bühne prangten Riesengestecke, – und für den „Beikircher-Tisch“ hatte Annegret extra noch Stoff gekauft. Dann musste noch das ganze Besteck poliert werden. Und ich konnte nix helfen!
Eigentlich habe ich nur rumgelungert (entdeckt ihr mich auf dem nächsten Foto?)
und bin zum Schluss sogar auf der Bühne noch eingeschlafen.
Jetzt hätte der Beikircher ruhig kommen sollen.
Der hätte bestimmt Spaß an mir gehabt!
Stattdessen durfte ich erst am nächsten Tag wieder mit.
Annegret hat bei ihren Kontrollgängen die Mütze eines Kochs in der Küche gefunden, die dieser vergessen hatte. Ich lag inzwischen wieder auf der Bühne (meinem Lieblingsplatz). Da hat Annegret mich zum Chefkoch ernannt und mir dieses Ungetüm aufgesetzt.
Toll fand ich dieses Prachtstück schon, aber ich musste wahnsinnig still halten, denn solche Kochmützen sind nicht für Hundebirnen gedacht und stürzen ganz schnell ab.
Annegret gab sich aber noch nicht zufrieden. „Ein Chefkoch gehört in die Küche!“ Also gingen wir in die Küche. Ich wieder rumbalanciert mit diesem Hut, extra fürs Foto. So etwas mache ich gut und gerne.
Aber kochen???
Nie und nimmer!
Obwohl mir vor einem Jahr einer von euch ein Kochbuch für Hunde zu Weihnachten geschenkt hat!
Das hat meine Talente allerdings nicht erweitert.
Ich lasse lieber für mich kochen, auch ohne Mütze.
Ja, soviel zu Beikircher.
Nun will ich aber noch kurz etwas zu den Weihnachtsgeschenken sagen, die ich bekommen habe.
Dazu muss ich erst noch erklären, dass wir neulich einen ganz plötzlichen Wintereinbruch mit einem gewaltigen Kältesturz bis minus 15 Grad hatten. Und was macht unser Winterdienst? Schmeißt kiloweise Salz vor die Haustüre! Mir haben die Pfoten so furchtbar wehgetan, dass ich mich gekrümmt habe vor Schmerzen. Annegret hat sofort diesen Winterdiener angerufen und ihn ausgeschimpft. „Am liebsten würde ich Sie barfuß hier laufen lassen“, bellte sie ins Telefon.
Und das ist der Grund gewesen, warum ich ein unglaublich bescheuertes Weihnachtsgeschenk von Annegret bekommen habe. „Einen Satz Winterreifen!“ sagte sie.
Damit meinte sie 2 Paar Neoprenstiefel. „Dann spürst du kein Salz mehr“.
Das mag wohl sein. Aber schon beim Anprobieren fand ich die Stiefel peinlich.
Diese wurden dann noch zum Weihnachtsbesuch und zum Vorführen mit zu meiner Oma genommen. Ich habe mich so geschämt und wollte gar nicht damit auftreten.
Immerfort habe ich abwechselnd mit dem ein oder anderen Bein in der Luft rumgerührt, aber die Dinger saßen erstklassig fest. Annegret und Oma haben sich fast weggeschmissen vor Lachen. Aber mir war eher zum Heulen zu Mute.
Hoffentlich gibt es nie, nie wieder Salz im Winter!
Zum Glück hat mich meine Menschenoma nachher beim Fernsehen getröstet.
Alles andere, was ich sonst noch bekommen habe, war aber wunderbar. Ganz viel Leckeres, auch von euch!
Und ein Buch mit Spielen und Tricks für Hunde. Da fangen wir bald mit an.
Jetzt wünsche ich euch ein gutes neues Jahr und mir, dass nicht allzu viele Knallköppe draußen rumböllern.
Viele Grüße
euer Hannes