Da haben wir doch tatsächlich mal wieder ein Urläubchen gemacht!
Zu erzählen gibt´s gar nicht viel, weil überhaupt nix los war. Aber schön war´s trotzdem.
Annegret hatte mal wieder eine ganz schöne Wohnung ausgesucht, in der Eifel. Deswegen waren wir auch schwuppdiwupp da. Und dann mit eigenem Garten!
Da fühl ich mich ja sofort wohl.
Und dann mit meinen eigenen Ferienreisebetten.
Zum Faulenzen und Schlafen. Was will ich alter Hund mehr?
Es ist von Anfang an furchtbar heiß. Das kann ich gar nicht mehr gut vertragen. Annegret sowieso nicht. „Und, Hannes…“ meint sie, „ich weiß ja gar nicht, wie weit du mit deinen alten Knochen noch gehen kannst! Wir müssen´s mal probieren.“
Schattigen Wald gibt´s fast gar nicht, dafür aber weiteste Landschaft, das Maifeld. „Manno“, sagt Annegret, „kann man hier überall weit sehen! Sogar bis zum Horizont!“
Am ersten Tag schaffe ich gut über eine Stunde, aber danach hängt mir die Zunge bis zum Knie.
Wunderbare Näpfe sind übrigens hier für mich parat. Solch schöne habe ich zu Hause nicht. Deswegen schmeckt mir hier alles ein bisschen besser.
Annegret versucht für die nächsten Tage Strecken zu finden, die im Elztal verlaufen und uns Schatten spenden. Und wir starten schon sehr früh.
Außerdem hat sie immer Wasser für mich dabei,
und wenn eine heiße Passage in der Sonne kommt, macht sie mir den Pelz schön nass.
Wir kommen sogar dicht bis an die Burg Eltz ran, aber Annegret dreht ab.
„Zu viele Touristen, Hannes. Da wollen wir nicht zugehören, sondern immer noch zu den Wanderern!“
Unglaublich ist, dass ich über 2 Stunden geschafft habe! Annegret kann mich gar nicht genug bewundern und loben! „Du altes Tier! Ich fass es nicht!“
Allerdings verläuft dann der Rest des Tages so
oder so
oder so.
Eigentlich sind Gewitter angesagt. Aber außer einem dunklen Himmel kommt nix zustande.
Nur ist es jetzt auch noch so furchtbar schwül geworden!
Eine andere schöne Wanderung geht zur Pyrmonter Mühle. Ich wie in alten Zeiten immer vorneweg.
Ich pflüge mich durchs hohe Gras,
Annegret findet schöne Blumen
und dann erteilt sie mir eine Lektion.
„Hannes“, sagt sie, „ich will dir mal die Vulkaneifel erklären!
Also, Vulkane sind Berge mit einem Loch in der Mitte.
Und daraus kann es schonmal spucken!“
O, wie mich das interessiert!
Aber dann sind wir auf einmal an der Pyrmonter Mühle mit doppeltem Wasserfall.
Ganz, ganz schön ist das hier. Wir sind schon wieder eine Stunde unterwegs.
Auf dem Rückweg muss ich mich dann unbedingt mal abkühlen.
Und als wir wieder in der Wohnung zurück sind, schmeiß ich mich gleich wieder hin für den Rest des Tages. Also, zu den Mahlzeiten stehe ich natürlich auf, klaro.
Ach so, wichtig ist noch, dass Annegret mir ein Lied gemacht hat! Sie hat es unterwegs gedichtet und mir sehr laut vorgesungen, nachdem sie sich erstmal vergewissert hat, dass weit und breit keiner zu sehen ist. Auf die Melodie „Mein Vater war ein Wandersmann…“. Kennt ihr das?
Also, Annegret singt laut, damit ich´s hören kann:
Mein Hannes ist ein Wandersmann,
das steckt ihm noch im Blut.
Auch wenn er beinah nix mehr kann,
geht Wandern noch recht gut.
Falleri, fallera, falleri, fallerahahahahaha,
falleri, fallera, geht Wandern noch recht gut.
Trotz fünfzehn Jahren läuft´s noch rund, –
wer hätte das gedacht?
Massagen für den alten Hund,
die haben´s voll gebracht.
Falleri, fallera…
Das hat uns ziemlich doll erstaunt!
Wenn das so weitergeht,
genießen wir das gut gelaunt,
dann freu´n sich Hannesgret.
Falleri, fallera…
Besonders schön sind unsre Abendrunden, wenn es abgekühlt ist und schon ein bisschen dämmrig wird. Dann gehen wir immer nochmal ´ne gute halbe oder Dreiviertelstunde raus auf die „Pirsch“, wie Annegret das nennt.
Einmal sehen wir tatsächlich einen Rehbock wegspringen.
Endlich gibt´s dann doch mal in der Nacht Gewitter und Regen und Abkühlung.
„Gut so“, sagt Annegret, „dann sollten wir uns jetzt mal die Mosel von oben ansehen.“ Die fließt nämlich hier ganz in der Nähe rum. Wir brauchen nur ein paar Kilometerchen zu fahren.
Hier machen wir eine ganz schöne Kantenwanderung.
Und dann ist die Woche schon fast rum. Ein Wandertag bleibt uns noch. Den wollen wir noch voll nutzen und genießen.
Mir geht´s richtig gut!
„Ja, da schau her!“ ruft Annegret auf einmal, „lauter Makronen hier auf dem Weg!“
Als wir zurück kommen und ich ´ne kleine Schnupperkontrolle im Garten mache,
ruft Annegret hocherfreut:
„Hier hat uns ein Vöglein ein Spiegelei hinterlassen!“
Am nächsten Morgen geht´s wieder zurück.
Schwuppdiwupp sind wir wieder zu Hause.
Was soll ich euch sagen?
Schön ist es hier!