Archiv für den Monat: Juli 2005

Rote Karte

Lieber Matthi,

Mist, Mist, Mist !!! Ich habe die rote Karte gesehen! Jetzt darf ich nicht mehr in die Küche, wenn Annegret kocht. Schluss mit lustig für den Beikoch! Und weißt du, warum? Weil mir, wenn es so gut riecht, die Spucke aus dem Maul trieft und Annegret schon ein paar Mal darauf ausgerutscht ist. Ich weiß, – meine Spucke ist unglaublich glitschig, aber was kann ich denn dafür? Und jetzt haben wir den Salat: Küchentür zu!  Was ich aber sehr fair von Annegret finde, ist, dass sie mir die Balkontür aufmacht und das Küchenfenster. Und so kann ich dann zumindest vom Balkon aus schonmal unaufdringlich fragen:

„Essen endlich fertig?“

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 Leider gibt es gibt so manches, was ich nicht darf, zum Beispiel auf dem Sofa liegen. Das gilt aber nur für Mehlem. In Remscheid darf ich das. Vielleicht, weil das Sofa dort so alt ist.

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In Remscheid in unserem Garten gibt´s aber noch andere schöne Liegeplätze, zum Beispiel im Thymian…

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…   oder  vor der Haustüre …

 

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Apropos Remscheid: Der Garten ist ja so unglaublich riesengroß, dass ich manchmal in einen Geschwindigkeitsrausch der Raserei gerate.

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Dann fege ich derartig über die Rasenfläche, schlage Haken, komme um Hindernisse wie z. B. Menschen überhaupt nicht drumrum, sondern schieße unten durch, verliere jedes Maß an Vernunft und finde erst ein Ende, wenn ich das Letzte, nein das Allerletzte aus mir rausgeholt habe. Leider kann man das nicht fotografieren. [wpvideo Vh2KorVS]

Übrigens war Annegret neulich ziemlich krank: Sie hatte eine dicke Kieferknochen-Operation und davon eine genauso dicke Backe, wie du auf dem Bild sehen kannst.

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Da habe ich mir gedacht: Jetzt ist wieder Schluss mit lustig, – kein Joggen mehr, kein Wandern mehr. Außerdem so heißes Wetter, auch nix gut für draußen.
Nun war aber Winfried da, weil er Annegret zur OP gefahren hat und auch wieder zurück. Und da habe ich untrüglich meine Chance gewittert: Als ich merkte, dass er zurück nach Remscheid fahren wollte, habe ich ihn ganz schnell am Fuß festgehalten und in aller Bescheidenheit gefragt: „Nimmste mich mit?“ Das hat dann wunderbar geklappt.

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Ich habe dann ziemlich viel bei den Holzarbeiten geholfen.

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Wie du siehst, ist mein Leben  immer ziemlich abwechslungsreich,  auch wenn es nicht ständig Höhepunkte gibt.
Letzten Sonntag gab´s allerdings doch wieder einen. Annegret und Winfried haben mit ihren Enkeln vom Remscheider Haus aus eine große Wanderung nach Schloss Burg und zurück gemacht. Und ich durfte mit! Das waren knapp fünf Stunden.

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Jonas hat leider immer noch ein bisschen Angst vor mir, aber Hanna fand mich unglaublich toll und hat zu Annegret gesagt: „Oma, der Hannes ist ein richtiger Mädchenschwarm!“

Auf Schloss Burg gab´s natürlich Burger Brezeln. Klar, dass ich meinen Teil eingefordert habe.

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Allerdings hat mir von dem Eis, das es nachher gab, keiner was abgegeben, nichtmals von der Waffel.

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Als wir dann am Nachmittag zurück waren, habe sogar ich eine leichte Müdigkeit verspürt. Wie gut, dass ich mein Sofa habe.

Ich habe neuerdings rausgefunden, dass ich am besten relaxen kann, wenn ich den Kopf auf die Lehne lege und Seele und Beine baumeln lasse. Was will man mehr?

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Bis demnächst

Dein Hannes