Erster Urlaub

„Hannes, was ist Urlaub?“ So oft, wie ich die Frage auch höre: Ich weiß keine Antwort. Woher soll ich das denn wissen? „Urlaub“?!

Aber bereits beim Packen bin ich sehr, sehr aufmerksam! Hier tut sich was, ich weiß nur nicht, was. „Wir fahren nach Frankreich, in die Ardennen!“

Die Autofahrt verpenne ich leider, bis wir in Belgien eine schöne Picknickpause machen. Auf einmal stelle ich fest: Hier sieht ja alles ganz anders aus!

Ab da schaue ich bei der Weiterfahrt häufig raus und muss sogar hecheln.

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Am Ziel wundere ich mich doch sehr:

Wo sind wir denn hier? Hier habe ich ja noch nie was gerochen!

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Annegret hat uns ein schönes Häuschen ausgesucht.

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Schon bald kommt mir die Erkenntnis: Urlaub ist Ganz-Woanders-sein, Rausgehen, Wandern, Schlemmen, Genießen, Kamin, Wandern, Faulenzen, Wandern, Schlemmen … Wow!

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Und da trau ich mich doch mal, zu fragen und zu betteln: Darf ich denn vielleicht eventuell wenigstens im Urlaub mal auf einen Sessel?

„Okay“, sagt Annegret, „aber nur, weil für Menschens die Matratzen so französisch schlecht sind! Da darf der Hund zum Ausgleich auf einen Sessel. Abdeck-Decken haben wir ja mit!“

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Das Städtchen, in dem wir sind, war früher mal eine Befestigungsanlage, wo vor vielen hundert Jahren eine Schlacht stattgefunden hat.

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Annegret erklärt es mir, aber ich weiß gar nicht so recht, was sie meint. Allerdings gefallen mir die alten Mauern total gut!

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Hier strolchen wir öfters rum und ich präge mir alles ein.

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Das Wetter meint es gar nicht gut mit uns, der Zustand der Wege ist grauenvoll!

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Aber soll uns das etwa am täglichen Wandern hindern? Nein! Dann haben die Ardennen halt zwei Wildschweine mehr!

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Und außerdem schmeckt frisches Regenwasser gut!

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Den Steinpilzen ist das Wetter wohl auch egal. Zu Annegrets großer Freude erspäht sie zwei stramme Bürschchen im Gebüsch. Die müssen natürlich mit!

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Das Kaminholz reicht vorne und hinten nicht, deswegen müssen wir alle Tage Kleinholz sammeln und in jeder Regenpause an der Luft trocknen. Ich passe darauf auf!

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Endlich, endlich kommt noch etwas besseres Wetter.

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Es ist herrlich, was es an Landschaft und Ausblicken zu genießen gibt.

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Ich setze mich hin und betrachte alles ganz lange und intensiv, bis ich innerlich die Speichertaste drücke. Erst danach kann ich weitergehen.
Hier schaue ich mir das Städtchen Revin von oben an.

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Aber kaum haben wir ein paar trockene Tage gehabt, fängt Annegret auf einmal an, alle unsere Sachen ein- und ins Auto zu packen. Dann sind wir wieder nach Hause gefahren. Das ist jetzt schon zwei Wochen her. Ist Urlaub vielleicht immer auf einmal vorbei?

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