Geburtstag 2006

15. Februar 2006

Liebe Freunde,
das war ja eine Überraschung!

Ich hatte gestern wieder Geburtstag! Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet! Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht, dass man jedes Jahr Geburtstag hat. Jetzt bin ich schon drei Jahre alt. Und genau zwei Jahre bei Annegret. Und das wieder genau am Valentinstag!

Also, am Morgen wurde ich erstmal vergoldet, und Annegret sagte: „Mein Goldjunge hat Geburtstag heut!“

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Zunächst habe ich noch nicht geschaltet, sondern bin nur ruhig liegen geblieben und habe nachgedacht, was das soll.

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Dann kam unsre übliche Hunderunde am Rhein und danach erst die Bescherung. Statt der Golddecke bekam ich jetzt eine Goldgirlande ans Halsband gezwirbelt. Danach ging Annegret mit verschiedenen Knistertüten, die mich ja grundsätzlich hoffnungsvoll aufmerken lassen, auf den Balkon. Ich durfte aber nicht mit, weil sie erst etwas vorbereiten wollte. Also bin ich sehr folgsam drinnen geblieben, habe aber von da aus ganz aufmerksam beobachtet, was sie machte.

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Und? Was glaubt ihr?

Zwischenbemerkung: Neulich hat sie bei einem unserer Streifzüge durch die Wälder versucht, junge Buchen auszureißen, die aber schon entsetzlich fest verwurzelt waren. Trotzdem hat sie etwas losbekommen, mitgenommen und in den Topf auf dem Balkon gepflanzt. Ich hatte keine Ahnung, dass das für mich gedacht war!
Jetzt also fing sie mit dem Dekorieren an. Ich konnte sogar schon etwas riechen.

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Nach ein paar Minuten war sie fertig und sagte: „Jetzt kannste rauskommen. Guck mal hier! Für dich zum Geburtstag! Das ist kein ordinärer Affenbrotbaum, sondern ein extraordinärer Hundegeburtstagswunderbaum!“
Ja, und den habe ich erst einmal gründlich beschnuffelt. Von mehreren Seiten.

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Ich bin ja nicht der gierige Typ von Tier, der gleich über alles herfällt. Ich kann mich beherrschen und bereits eine Erkundung richtig auskosten.
Hier hingen leuchtend gelbe Knabberringe, allerlei getrocknete Pansenstreifen,
ja … und die roten Herzen … ,
die waren überhaupt kein Futter! Die waren nur fürs Valentinsauge.

Zunächst wusste ich nicht so recht, wo ich mit dem Pflücken anfangen sollte, aber dann hatten es mir doch die gelben Kringel angetan. Solche hatte ich nämlich noch nie. Ich musste erst einmal vorsichtig ausprobieren, wie ich die losmachen sollte.

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Das ging aber ganz gut, und den ersten Ring habe ich mir gleich reingeschleppt und dort zerknabbert.

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Ich war dann eine ganze Weile beschäftigt, vor allem mit den Pansenstreifen. Die habe ich vor Vergnügen – wenn ich sie glücklich geerntet hatte – erstmal in die Luft geworfen. Das mache ich immer mit Sachen, über die ich mich sehr freue: Hochschmeißen und bei der Landung drüber herfallen. Ja, und auf diesen gedörrten Pansenstückchen muss man ganz schön lange rumkauen, bis sie schluckbar sind.

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Ich habe auch nicht alles auf einmal geschafft. Das war doch ziemlich viel, was in diesem Hundegeburtstagswunderbaum rumhing.

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Schade war dann, dass Annegret anschließend mit mir ins Büro gefahren ist und der Tag langweilig zu werden drohte. Ich war gerade so gut in Stimmung.
Meine Sorge war allerdings unbegründet, denn nach 2 Stunden Schreibtischarbeit ging´s zurück zur Wohnung, Rucksack packen.

O wie herrlich! Immer, wenn ich sehe, dass Annegret einen ihrer Rucksäcke nimmt, setzt bei mir die Begeisterung ein, denn längst weiß ich, dass wir dann wandern werden. Schnell noch ein paar Butterbrote geschmiert, Plätzchen eingepackt, Trinkflasche gefüllt und los. Wir fahren bis Sinzig und parken bei der großen Kirche Sankt Peter.

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Dann geht´s auf die Strecke. Tippeltour Nummer 14 (klar am 14.!): Von Sinzig zur Mönchsheide, gut 14 km.

Das Wetter ist zwar ein wenig trüb, aber es regnet nicht. Auf der Höhe angekommen, streifen wir lange durch den Wald und nachher über die freien Feldfluren.

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Unterwegs gibt es immer was zum Anschauen, mal ein altes Steinkreuz, ein Kapellchen, eine Marienfigur und was weiß ich.
Also ehrlich gesagt: Ich habe es ja nicht so sehr mit diesen „Sehenswürdigkeiten“.
Mir ist es weitaus lieber, wenn ich möglichst immerfort etwas finde, das ich beschnuffeln oder bespritzen kann.

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Auf dem letzten Teil der Strecke war der Weg furchtbar morastig. Wir sahen mal wieder aus wie die Wildschweine. Ich hatte schon die Befürchtung, dass ich geduscht werden muss, und das an meinem Geburtstag!
Aber Annegret hat das wohl geahnt, denn als wir am späten Nachmittag zurück waren, hat sie mir lediglich den Dreck von den Beinen gestriegelt. Das hat sich allerdings gelohnt.

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Ihre Schuhe hatten aber auch einiges abgekriegt.

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Das hat jedoch unsere gute Laune über den gelungenen Tag nicht beeinträchtigt.

Ich bin dann nochmal auf den Balkon gegangen, um mir noch was zu genehmigen.

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Danach habe ich mich richtig entspannt gestreckt und war rundum zufrieden.

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Es war auch gar nicht schlimm, dass Annegret abends zur Kantorei gefahren ist.

Übrigens haben ihre Enkel noch angerufen. Die hatten tatsächlich an meinen Geburtstag gedacht! Leider sonst niemand.
Eigentlich wäre das ja ganz schön, wenn man von verschiedenen Freunden einen Glückwunsch oder etwas geschenkt bekäme.

Aber was nicht ist, kann ja noch werden!

Ein Gedanke zu „Geburtstag 2006

  1. Max Landmann

    Liebe Annegret, das ist süß und lustig. Ich bin schon neugierig auf die anderen neuen Hannes-Geschichten. Hannes ist echt ein Süßer! Viele Grüße, Dein Max. P.S. Ben sagt gerade: Wir solln "die" mal wieder einladn weil der Hund so süß is … is der Hannes eigentlich ein Junge?

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