Wir waren im November in Holland!
Ich wollte euch so viel davon erzählen, aber es ist nicht dazu gekommen, weil Annegret keine Zeit hatte! Allerdings brauche ich sie ja unbedingt, weil sie meine ganzen Geschichten in den Computer tippt und alle Fotos macht.
Jetzt endlich, nachdem sich Annegret bis zum Jahresende halbtot gearbeitet hat und ich mir alles so lange merken musste, können wir ein bisschen nachholen. Los geht´s.
Ich musste sofort, als ich Port Greve wieder erkannte, überprüfen, ob noch alles beim Alten war. Ich war ja schon oft hier!
Zack! Als Erstes mal auf den Balkon.
Na klar! Dachte ich mir´s doch, dass hier das ganze Viehzeug wieder rumlatscht und –hoppelt!
Dann ging´s gleich auf den Deich! Das macht Annegret zum Glück immer – noch vor dem Auspacken – mal eben übern Deich schreiten.
Sofort muss ich eine Botschaft hinspritzen, die heißt: Hannes ist wieder hier!
Und auch gleich wieder ein Fasan!
Fasane sind meine Lieblings-Singvögel, besonders wenn ich sie erschrecken kann!
„Hannes, guck mal unten zum Acker! Da hat sich einer verfahren!“
Jau, tatsächlich.
Abends muss ich noch mal schnell vom Balkon aus nachsehen, ob alles noch beim Alten ist.
Okay. Jetzt kann ich beruhigt schlafen.
Eigentlich müsstet ihr ganz viel wieder erkennen, wenn ihr meine anderen Hollandgeschichten gelesen habt. Falls nicht, habt ihr aber viel nachzuholen!
Zum Beispiel hier:
https://www.hannes-kadur.de/2011/02/hannes-von-sinnen/
https://www.hannes-kadur.de/2006/12/mal-eben-nach-holland
Gleich am nächsten Tag sind wir zur Nordsee. Sind ja nur ein paar Kilometerchen.
Ein Glück – alles beim Alten!
„Oder?“ fragt Annegret. „Oder hat sich der Hannes geändert und ich kann ihn endlich mal lose am Strand rumlaufen lassen?!“
Ihr müsst wissen, dass das noch nie funktioniert hat, weil ich immer nur die Dünen mit ihren Kanickeln im Sinn habe. Aber weil Ebbe war und der Abstand sehr groß, hat Annegret mich laufen lassen.
Sie war glücklich! Ich nicht ganz so sehr. Auf einmal musste ich darüber nachdenken, wie toll das wäre, jetzt zu den Dünen zu rasen.
Und derweil Annegret noch meinte, ich komme zurück, schoss ich schon an ihr vorbei.
O Hilfe, hat sie geschimpft, Befehle erteilt und kommandiert! Und dann wollte sie mich einholen! Mich! Nur aus Mitleid habe ich ein bisschen getrödelt, dass sie mich wieder anhalftern konnte.
Das war´s dann mit ohne Leine!
Als wir ein paar Tage später nochmal am Strand waren (natürlich aan de lijn), hat Annegret mich gefilmt. (Leider passt das Video hier nicht rein in den Blog, das hat zu viel Ballast, sagt Annegret)
Obwohl wir alles so gut kennen, gibt´s noch immer was Neues zu beobachten, z.B. wie man ein Boot mit Bauchbinden aus dem Wasser hebt. Das soll bestimmt in die Werkstatt.
Ich natürlich immer mit der Nase dabei.
Oder hier die Austernfischer.
Die zählen jetzt, wie viel Austern sie gefischt haben.
Wir haben auch mal ´ne schöne Abendwanderung gemacht.
Zwischendurch hatten wir ganz erbärmliches Wetter.
Anstatt dass Annegret mir jetzt endlich beim Blog hilft, will sie unbedingt mal ein Buch lesen. Und ich hänge voll rum!
Bei einer unserer Morgenrunden kriege ich schon wieder ´nen Anfall und Annegret ´nen Lachanfall!
Ich entdecke am helllichten Tag wieder ein Stinktier
während Annegret von derselben Stelle aus, nur mit anderer Blickrichtung, dieses hier sieht:
„Ich fasse es nicht, Hannes, Hondenpoep! Wieviel herrlicher ist dieses Wort als ein Hondenpoep!“
Und dann gackert sie immer weiter.
Nachdem das Wetter wieder gut ist, machen wir ´ne ganz lange Dünenstrandhalbtagswanderung.
Aber gleich zu Beginn atme ich schon wieder Kanickelgestank ein.
Und zwar hier aus diesem Tunnel.
Bah, pfui!
Ich bin auf der Strecke wieder ganz in meinem Element, leider an der Leine.
Auf einmal entdecke ich etwas ganz Köstliches!
Kanickelpoep! Hmmm! Korinthen sind nix dagegen!
Leider ist die Woche so schnell rum. Ich werde schon wieder ganz traurig, als Annegret packt.
Von unserer letzten Deichrunde muss ich mir unbedingt noch ´ne Nase voll Nordseeluft mitnehmen.
Tief einatmen!!
Und noch ein letzter Gruß,
bevor es wieder auf die Zeelandbrücke geht.
Tschüss Holland.
Ich komme bestimmt noch mal wieder.
Liebe Frau Kadur,
Ich habe mich wieder ganz köstlich über Ihren Hannes-Blog amüsiert, besonders über den Kanickelpoep, der besser als Korinthen ist!
Herzliche Grüße
Angelika Brandt