Morast-Wandern in der Eifel

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Lecko mio, sind wir im Schlamm rum gesprungen! Annegret wollte Anfang Februar ihren Resturlaub vom letzten Jahr verbraten, damit er nicht verdirbt, und erklärte: „Hannes, wir fahren in die Eifel. Die kennst du noch gar nicht so richtig. Da wollen wir es uns mal ein Wöchelchen gut gehen lassen und nach Herzenslust wandern!“

Auf der Hinfahrt hatten wir wunderbares Wetter.

P2070346 Aber als wir an unserem Ferienhäuschen ankamen, fing der Regen schon an. Fand ich erstmal nicht so schlimm, weil Annegret so ein schöne „Hütte“ gemietet hatte.

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Mit total viel Platz und einem solch riesigen Sofa, dass ich sogleich eine Abteilung davon für mich bekommen habe.

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Herrlich! Mit Schnauzen-Ablage!

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Mein Nerzbett hatte ich auch mit, das war schön nah am Kamin. Den hat Annegret jeden Abend angemacht. Genug Holz hatte sie mit.

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Und wir hatten so ´ne schöne Küche! Annegret kann ja ganz lecker Futter kochen.

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Könnt ihr erkennen, wie schön urlaubig es mir geht?

Also, alles, was drinnen war, stimmte perfekt. Nur das Wetter nicht.
Ich habe am ersten Morgen gleich nach dem Aufstehen die Lage überprüft.

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Sauwetter! Hundsmiserables Sauwetter!
„Is ejal“, sagt Annegret, „wir sind zum Wandern hier, also wandern wir!“

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Boah, – am Anfang habe ich ja noch versucht, um die Matsche rumzukommen, aber irgendwann wurde das sinnlos.

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Es war alles so saftig und modderig!

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Zum Schluss kam dann ´ne ganz spezielle Stelle: Bachüberquerung!

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Annegret kratzt sich am Kopf. „O je Hannes, das schaff ich nie und nimmer! Die `Brücke´ liegt halb im Wasser und vor lauter Matsch kann ich weder abspringen noch landen.

P2080372K Ich muss dich mal eben ableinen, damit du mich nicht noch zu Fall bringst!“
Das kommt mir gerade recht. Jetzt kann ich ihr vormachen, wie das geht.

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Ihr hättet mal sehen müssen, was ich für Flugsprünge vollbracht habe! Immer über den Bach und wieder zurück. Mit immer längerem Anlauf. Leider hat Annegret nix fotografiert, weil sie so sehr mit sich selbst beschäftigt war. Mein letzter Sprung war mit Abstand der Beste, nur bin ich bei der Landung ausgerutscht und in die Matsche geflogen.

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Nach 2 Stunden waren wir zurück. Und ich wurde nach allen Regeln der Hundefolterkunst geduscht! Grausam, sage ich euch, ganz grausam. Aber sonst hätte ich nicht am Abend aufs Sofa gedurft.
„Das geht nur mit ganz piccobello Füßen“, sagt Annegret.

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Ihre Schuhe hätte sie auch ruhig mal duschen können.

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Neuer Tag. Besseres Wetter? Ich sehe mal eben nach.

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Nicht die Spur! Genauso ätzend wie gestern. „Wart ab“, sagt Annegret, „der Wetterbericht meldet für gleich schon Sonne. Wir starten nachher.“
Tatsächlich. Auf einmal kommt die Sonne raus und die Wolken werden weniger.

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Allerdings nicht die Pfützen.

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Und es geht ein bissiger Wind. Das macht mir aber nix. Ich hab ja mein Fell an.

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Durst bekomme ich trotzdem, und warm springen kann ich mich auch.

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Wie der Wind bin ich auf einmal weg

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und wieder da. Ich, Hannes, der Windhund!

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Als wir am Nachmittag zurück sind, bin ich doch tatsächlich müde! Ich muss wieder mehr trainieren.

Am nächsten Tag ist es wenigstens wieder trocken, jedenfalls von oben.

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Die Wege bleiben ein Problem. Aber das kann uns nicht vom Wandern abhalten. Annegret hat schon wieder eine kräftige Strecke ausgesucht. Auf einmal können wir den ganzen Hang mit all den Ferienhäuschen sehen, wo wir wohnen und losgegangen sind.

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Kurz darauf kommen wir am Waldrand an Kuhställen vorbei. „O,“ sagt Annegret, „das sind ja Metzgers Viehcher aus Stadtkyll!

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Hannes, guck mal, kannste die nicht mal was aufmuntern?“

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Hm. Aber wie?

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Ich will sie mir mal erst ansehen.

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Auf einmal sticht mich ich der Hafer und vor ihrer Nase bringe ich eine Spontan-Show mit Hakenschlagen!

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Gut, oder? Die haben vielleicht geglotzt!

Die nächsten Tage gingen wettergemischt weiter. Wir konnten noch reichlich raus gehen und sind mächtig marschiert. Ein paar Fotos zeige ich euch noch davon.

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Hier seht ihr meine bewährte und erfahrene Wildwitterungsmeldezentrale, die schon wieder Wildschweine auf dem Schirm hat. Da ich Schiss vor Wildschweinen habe, gehe ich ab sofort wieder ganz dicht angelehnt an Annegrets Bein. Ich fühle mich dann sicherer, denn sie ist der bessere Kämpfer von uns beiden. „Was ist los, Hannes? Hast du Wildschweinchen errochen?“ Nur kurze Zeit später sieht sie, wie Recht ich hatte.

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Alles frisch durchgewühlt hier. So eine Sauerei!

Bei unserer längsten Wanderung hatten wir von Schnee bis Frühlingssonne alles auf der Strecke.

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„Und hier strömt der Naturstrom“, erklärt Annegret mir.

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Das habe ich aber nicht verstanden. Mir war nur klar, dass es eine herrlich lange Wanderung von über 4 Stunden war. War nicht ganz so lange geplant, aber Annegret hatte irgendwo unterwegs ihre Lieblingskappe verloren. Da mussten wir natürlich zurück.
Am Abend bin ich dann ziemlich weggeschnarcht.

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Und dann kam unser Abreisetag und mein Geburtstag! Wie grauenhaft mir dieser gleich am Morgen bei der Bescherung vermasselt wurde, davon erzähle ich euch extra.

 

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